DIY – Meine Seife 002 oder „Aufbrauchen mal anders“

Kennt Ihr das? Ihr kommt nach einer erfolgreichen Shoppingtour nach Hause, glücklich und zufrieden. Ich muss mir grundsätzlich alle gekauften Klamotten sofort nochmal angucken, sie ein zweites Mal anprobieren und dann später fein säuberlich in den Kleiderschrank sortieren, den ich bei der Gelegenheit, wenn nötig, gleich aufräume. Mit einem aufgeräumten Kleiderschrank fühlen sich die neuen Anziehsachen nämlich noch neuer und noch besser an.

Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem heutigen Thema zu tun. Aber irgendwie geht es mir gerade ähnlich, was meine neuesten Seifen angeht und ich musste unweigerlich daran denken. Denn Ende letzer Woche hat mir Ruth eine kleine Auswahl ihrer Seifen zum Testen zugeschickt. Seitdem ich diese handgemachten, kleinen Schätze ausgepackt und bewundert habe, habe ich Lust mal wieder selber eine zu sieden.

Mein zweiter Siedeversuch

Meine Seife 002Mein letzter Versuch liegt schon ein knappes Jahr zurück. Bevor ich mich also an Nummer 003 mache, möchte ich Euch heute erstmal meine zweite Seife zeigen. Sie entstand sehr spontan, weil ich noch einige Öle und Fette zu Hause hatte, die kurz vor Ablauf des MHD oder bereits darüber waren. Pur für die Haut wollte ich sie so nicht mehr verwenden. Unbegründeterweise, irgendwie war das eine reine Kopfsache, schließlich waren alle Öle noch gut und landeten in der Seife. Eine bunte Mischung, wie Ihr an dem Rezept unten sehen könnt. Und weil alles so spontan war, sind auch die Mengenangaben etwas, nun ja, krumm.

  • 222 g Kürbiskernöl (24,69 %)
  • 208 g Palmöl (23,14 %)
  • 147 g Sheabutter (16,35 %)
  • 92 g Kakaobutter (10,23 %)
  • 88 g Avocadoöl (9,79 %)
  • 78 g Babassuöl (8,68 %)
  • 54 g Macadamianussöl (6,01 %)
  • 10 g Rizinusöl (1,11 %)

Das macht eine Gesamtmenge von 899 Gramm. Der Wasseranteil betrug 33 %, der Überfettungsgrad 10 %. Beduftet habe ich das Ganze mit der Restmenge des Parfümöls Tabacco Leaf, das ich bereits in meiner ersten Seife verwendet hatte. Es war gerade mal noch ein Rest von 8 Gramm in dem Fläschchen enthalten. Nicht schrecklich viel, mehr hatte ich aber leider nicht mehr. Ich muss gestehen, dass die Seife nur ganz dezent danach gerochen hat. Den Eigengeruch der Öle konnte man noch ziemlich gut herausriechen. Gefärbt habe ich den Seifenleim nicht. Die beige Farbe entstand alleine durch die enthaltenden Öle. Als Form habe ich mangels Profi- Formen übrigens auf eine leere Chipsdose und ein leeres Tetrapack zurück gegriffen, die Idee hatte ich mal irgendwo aufgeschnappt.

Alle Fotos der Serie findet Ihr in meinem Album Seife 002 bei Photobucket. Die Seife ist echt puristisch und optisch sehr schlicht geworden, keine bunten Farben, keine Marmorierungen, keine Stempel, keine besondere Formen. Einen Schönheitspreis würde sie defintiv nicht gewinnen. Mir ging es in dem Fall nicht um Äußerlichkeiten, sondern um das Aufbrauchen meiner Öle und das Sieden an sich, um etwas Übung zu bekommen. Denn im Vergleich zu Ruth bin ich der reinste Laie.

HerzensGut – Seife für die Seele

HerzensGut SeifenRuth ist professionelle Seifensiederin und betreibt einen kleinen Onlineshop. Wer mehr erfahren möchte, auf Ihrer Internetseite HerzensGut stellt sie sich und ihre Seifen vor. Von den folgenden sechs Grundrezepten gibt es inzwischen über sechzig Formen. Die Auswahl an hübschen Seifen ist also groß.

  1. ERDE – mit ätherischen Patchouliöl und Kakaobutter
  2. FAIRTRADE – mit unraffiniertem BIO Babassuöl
  3. SINNLICH – mit ätherischem Ylang-Ylang Öl und Kokosmilch
  4. SONNENAUFGANG – mit Seide und Honig
  5. WEITE – mit Meersalz und Sheabutter
  6. KLARHEIT – mit ätherischem Lemongrasöl und Schafmilch

Und auch wenn meine letzte Seife da nicht nur optisch nicht mithalten kann, die „inneren Werte“ stimmen, denn sie hat einen tollen Schaum gebildet und Haut und Haar ganz wunderbar gepflegt. Ich bin schon ganz aufgeregt und freue mich auf das nächste Seifeln, das gerade in Vorbereitung ist.

Habt Ihr euch schon mal an das Sieden von Seife herangewagt oder ein anderes Kosmetikprodukt selber gerührt? Wie viel Wert legt Ihr bei der Auswahl Eurer Seifen auf die Optik und und viel auf die Inhaltsstoffe?

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20 Kommentare

  1. Glückwunsch zur Zweiten! Das Rezept liest sich ungewöhnlich, aber nicht schlecht. 10% Kakaobutter, rund 60% feste Fette, noch nicht lange gelagert, und du hast schon Haare damit gewaschen? Höchst interessant. Bitte berichte doch in ein paar Wochen noch mal, wie sie sich macht! Kakaobutter in einer Seife zu versenken schiebe ich schon monatelang vor mir her …

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    • Danke, Kosmetik natürlich! 🙂

      Na ja, von Rezept kann man in dem Fall nicht wirklich sprechen. Ich bin nach dem Prinzip „einfach alles rein, was weg muss“ vorgegangen. Gesiedet habe ich die Seife letztes Jahr im April, benutzt im Juni. Das hat für Haut und Haar gut funktioniert. Meine Haare waren zu dem Zeitpunkt allerdings so kurz, dass ich problemlos mit Seife waschen konnte. Ein Stück habe ich übrigens noch über.

      Liebe Grüße

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  2. Wow, das sieht wirklich klasse aus mit der runden Form – mit Chipsdosen werde ich das beim nächsten Mal auch versuchen. Ich hab auch schon einmal gesiedet, mein Endergebnis kannst du hier sehen: Tyler macht seine Seifen ja selbst – und das zweite Mal steht auch schon an 🙂

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    • Danke, Kati. Ich fand die Idee mit den Chipsdosen auch toll, vor allem, wenn man am Anfang nicht gleich so viel Geld in Zubehör und Formen investieren möchte. 🙂

      Toll, ich habe mir deine Seifen eben auch angesehen, hübsch geworden sind sie und so schön verpackt!

      Liebe Grüße

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  3. Ah, ne, habe ich noch nie gemacht. Ich glaube, das wäre mir auch viel zu aufwendig. Aber generell benutze ich nur Flüssigseife. Ich habe mal versucht, MF selbst herzustellen … ist aber total in die Hose gegangen 😉

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    • Hihi, du hast schon Recht, Ginni, eine Seife siedet man nicht einfach so. In die Thematik sollte man sich vorher schon etwas einlesen. Mineral Foundation habe ich übrigens auch mal selber gemacht. An sich klappt das ganz gut, aber ich hatte Schwierigkeiten den Farbton beim nächsten Mal wieder zu treffen, weil es nicht meines ist, SO genau zu arbeiten. 😉

      Liebe Grüße

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  4. Ist das lustig! Ich bin leider so gar keine DIY Frau, spannend finde ich das aber auf jeden Fall. Du kannst tolle Geschenke zu Weihnachten machen 😉
    Ach, stimmt nicht ganz mit mir, ich habe in der Reha flechten gelernt und mache hervorragende schöne Körbe und so 🙂

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    • Danke schön, beautyjungle! Ja, ich bin ein Fan von selbstgemachten (Weihnachts-) Geschenken. 🙂

      Meine DIY- Affinität ist auch nicht sooo ausgeprägt. Das Thema Seife, das ich einfach faszinierend finde, mal ausgenommen, mag ich Rezepte, die sich schnell und einfach nachrühren lassen, ohne dass man vorher noch auf kompliziertem und langem Wege die Zutaten in verschiedenen Onlineshops zusammen kaufen muss.

      Liebe Grüße

      P.S. „Schöne Körbe“ klingt übrigens auch ganz toll!

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  5. Die Seifen von Ruth haben wunderschöne Formen (Ja, ich bin jemand, der auf sowas achtet) Allerdings finde ich deine auch sehr gut gelungen, ich beneide jeden, der sich selbst Seifen herstellen kann 🙂

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    • Lieben Dank, Anita, ich freue mich ja sehr über das positive Feedback zu meiner zweiten Seife 🙂

      Ich finde übrigens das Konzept von Ruth gut, 6 Grundrezepte in verschiedenen Formen anzubieten. Allerdings macht das die Entscheidung für eine Seife bzw. Form nicht unbedingt leichter. 😉

      Liebe Grüße

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  6. Seifen selbst sieden, du bist ja cool! Mir wäre das glaub ich zu aufwendig. Ich spiele eher mit dem Gedanken mir eine Deocreme selbst zu machen. Grundsätzlich sind mir die Inhaltsstoffe bei meinen Kosmetikprodukten immer wesentlich wichtiger als deren Äußeres (welches sich durch den Gebrauch ja eh meist recht schnell verändert).
    Liebe Grüße
    die Ente

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    • Cool, hihi, danke schön, liebe Ente. 🙂

      Bei mir kommen die Inhaltsstoffe auch an erster Stelle. Mit meinem Wechsel zu NK hat auch eine Art Umdenken stattgefunden. Die Optik und das Design der Verpackungen spielen im Gegensatz zu früher keine übergeordnete Rolle mehr. Ich versuche ganz bewusst mich nicht vom Äußeren der Produkte (Stichwort Werbung) beeinflussen zu lassen, was aber zugegebenermaßen nicht immer leicht ist. 😉

      Liebe Grüße

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  7. Hallo kleines Gehopse,
    finde den Artikel sehr interessant, zumal ich eigentlich eher über Beauty-Themen und Fashion berichte, wenn ich selbst die Zutaten zusammensuchen und loslegen meine eigene Seife herstellen möchte. Wir sind nämlich gerade auf der Suche nach neuen-alten Themen, über die wir in unserer Beauty-Kategorie auf unserem Blog schreiben könnten. Deine Seite „Pretty Green Woman“ gehört auch auf unsere Liste. Wir senden dir viele Grüße!

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    • Hi Sam, bitte entschuldige, Dein Kommentar ist bei mir im Spam gelandet, ich habe ihn gerade erst gefunden und freigeschaltet.

      Ich freue mich, dass Dir der DIY- Artikel zur Seife gefällt. Ich bin ein Fan von Selbstgemachtem, schon immer gewesen. Zuerst nur in der Küche, inzwischen auch im Badezimmer. Und gerade das Seifeln hat es mir angetan. Es ist schon etwas besonderes und Seife als Geschenk kommt immer gut an. 🙂

      Liebe Grüße

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    • Gerne geschehen! Falls Du die Seife nachsiedest, würde ich mich sehr freuen, wenn Du davon berichtest. 🙂

      Liebe Grüße

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  8. Seife selber machen…möchte ich unbedingt mal. Momentan lese ich mich aber noch immer ein…

    Die Seife in Hibiskusform hat mich sofort angesprochen; ich werde wohl gleich mal gucken gehen…^^

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    • Bevor man sich an das Selbermachen von Seife wagt, sollte man sich schon gut einlesen. Das habe ich auch gemacht. Ich hatte bzw. habe einen großen Respekt davor, aber keine Angst. Ich denke, das ist wichtig, wenn man mit Lauge hantiert. 😉

      Die Seifen von HerzensGut sind allesamt wunderschön. Die riesige Auswahl an hübschen Formen hat mich ehrlich gesagt etwas überfordert. 😉

      Liebe Grüße

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  9. Super! An das selber sieden habe ich mich noch nicht dran gewagt. Ich habe ehrlich gesagt geglaubt, dass das für zu Hause zu kompliziert sei. ? Aber demnach machbar. Da habe ich jetzt wirklich Lust darauf bekommen. Ich verwende nämlich seit einigen Jahren nur handgesiedete Seifen, da die einfach total anders für die Haut sind. Und es ist immer relativ schwierig, die zu bekommen. Daher auch danke für den Link, in dem Shop werde ich mal stöbern. Danke für die Inspiration!

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    • Gerne geschehen, Aurora. 🙂

      Das Seifesieden ist nicht zu kompliziert für zu Hause. Allerdings sollte man das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen und sich vorher gründlich informieren und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen. 😉

      Liebe Grüße

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